EU-Aufsicht schlägt neues Natkat-Risiko-Tool vor

10.12.2025 – Die Versicherungsaufsicht Eiopa schlägt vor, einen neuen Informationsdienst mit europaweiten Daten zu schaffen: Er soll Verbrauchern nicht nur eine Risikoeinschätzung, sondern auch weiterführende Hilfestellungen bieten. Neben Tipps für Präventionsmaßnahmen zählt die Behörde auch versicherungsrelevante Informationen dazu. Dies soll der Bewusstseinsbildung, der Risikoreduktion und der Versicherbarkeit dienen.

Eiopa-Papier zu Protect-Vorschlag (Cover; Quelle: Eiopa)
Eiopa-Papier zu „Protect“-Vorschlag
(Cover; Quelle: Eiopa)

Angesichts des Klimawandels sei die Sensibilisierung der Menschen für die Gefährdung ihres Hab und Guts durch Naturkatastrophen ein „entscheidender Schritt“ hin zu größer Resilienz.

Dies schreibt die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa) in einer aktuellen Mitteilung.

Entsprechendes Risikobewusstsein könne zu einem Motor für Maßnahmen zur Verringerung der Versicherungslücke werden – sofern die Bewusstseinsbildung mit „klaren, praktischen Leitlinien“ zur Risikoreduktion kombiniert wird.

Eiopa fehlt ein umfassender europaweiter Dienst

Es gebe zwar bereits zahlreiche Dienste, die diese Bewusstseinsbildung zum Ziel haben. Ein Dashboard mit Diensten, die die Eiopa in einem neuen Papier analysiert hat – darunter das österreichische „Hora“ –, ist online abrufbar.

Es gebe aber keines, das europaweite Daten zur Verfügung stellt – und nur wenige böten Ratschläge zur Risikominderung zusammen an einem Ort an, enthielten praktische und umsetzbare Lösungen oder erklärten allfällige Auswirkungen auf den Versicherungsschutz.

Die Eiopa schlägt in dem Dokument deshalb die Entwicklung eines „verbraucherzentrierten, zugänglichen Tools“ vor, „das praktische, umsetzbare Information mit Risikobewusstsein verbindet“.

„Protect“ soll Risikobewertung mit Hilfestellungen verknüpfen

Neben einer Risikobewertung soll dieses Instrument – die Eiopa nennt es „Protect“ – den Nutzern zusätzlich Folgendes bieten:

  • eine Beschreibung von Präventionsmaßnahmen zur Risikoreduktion vor, während und nach Naturereignissen,
  • wesentliche versicherungsbezogene Überlegungen, einschließlich des Verständnisses möglicher Ausschlussklauseln, Limits und Selbstbehalte sowie der Merkmale nationaler Systeme, wo es solche gibt,
  • Einblicke in die potenziellen positiven Auswirkungen von Präventionsmaßnahmen auf risikobasierte Versicherungsprämien.

„Protect“ könnte nach den Vorstellungen der Eiopa zum Beispiel dann zum Einsatz kommen, wenn Immobilien entwickelt oder gekauft werden oder beim Abschluss einer Versicherung.

Die Eiopa erhofft sich davon nicht nur eine Risikoverringerung, sondern auch eine bessere Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit privater Versicherungen sowie die Verkleinerung der Deckungslücke.

Zum Herunterladen

Das Papier „Protect – A risk and prevention awareness tool for natural catastrophe risks and prevention measures“ kann als PDF-Dokument (3,3 MB) von der Eiopa-Website heruntergeladen werden.

 
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